Hintergründe + Geschichte

Donnerstag, 8. Juli 2010

Wal-Mart, ein "freundlicher", jüdischer Supermarkt (update)

Wal-Mart,

ein "freundlicher", jüdischer Supermarkt, entwickelte sich von einem Gemischtwarenladen, der im Jahre 1962 von Sam Walton in Arkansas gegründet worden war, zur derzeit größten Firma, dem größten Arbeitgeber und der neunzehnt-größten wirtschaftlichen Einheit der ganzen Welt.

Wal-Mart hat 6100 Branchen mit 1.6 Millionen Angestellten. Sam Walton, der Gründer von Wal-Mart, wurde in Kingfisher, Oklahoma geboren und schaffte es, den Zweiten Weltkrieg zu vermeiden, indem er eine Anstellung in einer Munitionsfabrik von Dupont in Tulsa, Oklahoma fand.

Dort heiratete er Helen Robson, eine Jüdin, deren Familie nach dem amerikanischen Bürgerkrieg Spekulanten-Bankiers im besiegten Süden waren.

Die Wal-Mart-Gruppe, keinesfalls ein freundlicher Familienladen, hat ihre Spitzenposition erreicht, indem sie gelernt hat, internationale Handelsvereinbarungen zu nutzen.

"Kaufe billig und verkaufe teuer" - dieses Motto hat es der Firma ermöglicht, Märkte für ihre Branchen zu erschließen und zu dominieren und jene Lieferanten zu benutzen, die am ehesten bereit sind, teure Produktionsstätten aufzugeben und die Welt nach den billigsten Produktionsplätzen abzusuchen.


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Wal-Mart hat erst im Jahr 1991 in Mexiko die erste Zweigstelle außerhalb der USA eröffnet. Im Jahr 1994 unterzeichneten die Vereinigten Staaten, Mexiko und Kanada das weitreichendste, multilaterale Handels- und Investitionsabkommen dieser Zeit (NAFTA).

Bei der Unterzeichnung von NAFTA wurde versprochen, dass es Arbeitsplätze schaffen und wirtschaftliche Vorteile für alle drei NAFTA-Staaten bringen würde. Jorge Castaneda, der ehemalige Außenminister von Mexiko, bemerkte:

"NAFTA war eine Übereinkunft zwischen Mogulen und Herrschern.

NAFTA war ein Vertrag der Reichen und Mächtigen, der die kleinen Menschen praktisch ausschloß. NAFTA hob Zölle und andere Einfuhrkontrollen zwischen den drei Ländern auf. Dadurch konnten US-Firmen Produkte verkaufen, die in Mexiko hergestellt wurden, wo Arbeitskräfte billig, Umweltschutzgesetze schwach und Steuern niedrig waren.

Von 1990 bis 2001 hat sich die Anzahl dieser Fabriken jenseits der Grenze in Mexiko mehr als verdoppelt. Diese Verlagerung bedeutete enorme Kosten für die amerikanischen Arbeiter, aber im Mexiko war der dramatische Anstieg dieser "maquiladoras" mit dem Beinahe-Zusammenbruch der Landwirtschaft gekoppelt.

Die Abschaffung der landwirtschaftlichen Zölle und Quoten für Produkte wie Korn, die etwa sechzig Prozent der mexikanischen Landwirtschaft ausmachten, ermöglichte es billigen, stark subventionierten US-Produkten, den mexikanischen Markt zu überschwemmen. Das Ergebnis ist, dass die Effektivlöhne in der mexikanischen verarbeitenden Industrie heute niedriger sind als vor NAFTA.

Der Mindestlohn ist um 20% abgesunken. Nach der Einführung von NAFTA wurde Wal-Mart der größte Einzelhändler in diesen drei Ländern. Durch die Abschaffung der Zölle wurde die Einfuhr und Ausfuhr von Produkten nach und von Mexiko steuerfrei. NAFTA machte es der mexikanischen Regierung auch unmöglich, Wal-Mart zu zwingen, sich einen lokalen Geschäftspartner zu finden oder Produkte von Firmen im mexikanischen Besitz zu verkaufen oder einen bestimmten Anteil des Gewinns lokal zu investieren.

Tim Weiner von der New York Times schrieb: "Wal-Marts Macht ändert Mexiko auf die gleiche Weise wie es die wirtschaftliche Landschaft der Vereinigten Staaten geändert hat, und dies geschieht auch mit der gleiche Formel - Preise unnachgiebig senken, Produktion stark erhöhen, niedrige Löhne zahlen, Gewerkschaften hinausdrängen, den Lieferanten nur die kleinsten Margen lassen und alles und jedes billiger verkaufen als der nächste Laden."


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Heute ist Wal-Mart der größte private Arbeitgeber in Mexiko. Es hat 683 Zweigstellen und mehr Umsatz als die gesamte Tourismusindustrie. Freihandel erlaubt den Konzernen, bei der Wahl ihrer Partner sehr unbeständig zu sein. Wenn die Vorteile in einem Land nicht mehr ausreichend sind, können sie einfach zusammenpacken und zum nächsten Land gehen ohne auch nur einen Gedanken an langfristiges Engagement zu verschwenden.

Wal-Mart ist darin ein Meister. Da NAFTA der mexikanischen Regierung das Recht nimmt, ausländischen Firmen irgendwelche Verpflichtungen aufzuerlegen, konnten amerikanische Firmen einfach ihre Sachen packen und abwandern, sobald die Situation in China besser aussah. Allein in den letzten fünf Jahren hat Wal-Mart seine Importe aus China verdoppelt.

The Corporation - multilang - 14 Teile mit deutschen Untertiteln:








Es hat mehr als 3000 Zulieferfabriken in China und es wird angenommen, dass diese Zahl noch steigt. Das heiß aber keineswegs, daß die Arbeiter in China sichere Arbeitsplätze haben. Wal-Mart zwingt seine Lieferanten jährlich, ihre Kosten zu reduzieren. Viele haben ihre Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten geschlossen und sind ins Ausland abgewandert um dies möglich zu machen.

Das Ergebnis ist ein globaler Pool von Arbeitern und Herstellern, die zu einem Wettlauf nach unten gezwungen werden. Man sollte auch nicht vergessen, daß Hilary Clinton in den 1980ern, als Wal-Mart im Kampf mit den Gewerkschaften lag, ein Mitglied des Vorstandes dieser Firma war, und dass sie sich nicht gegen die rücksichtslosen Aktionen dieser Firma aussprach. --

Die United Fruit Company

Die Geschäftstätigkeit der United Fruit Company basierte auf dem Handel mit Bananen und darauf begründet sich auch ihr Imperium. Guatemala, Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Panama waren als " Bananen-Republiken" bekannt, aber United Fruits Einflussphäre weitete sich weiter bis nach Belize, dem ehemaligen Britischen Honduras, Jamaika, Kuba, Kolombien und Equador aus.

Die Geschichte von United Fruit nahm im Jahre 1871 ihren Anfang, als General Guardia in Costa Rica die Aufgabe für den Bau einer Reisennbahn an Henry Meiggs und seinen zwei Neffen Henry Keith und Minor Keith, zuständig für den eigentlichen Bau, vergab.

Die Geldquelle versiegte als die Eisenbahnlinie nicht mehr als vier Meilen fortgeschritten war und als es 1873 zu einem Marktzusammenbruch kam, machte sich Henry Keith wieder auf den Heimweg und ließ sowohl das gescheiterte Eisenbahnprojekt als auch seinen jüngeren Bruder zurück. Obwohl andere Auftragnehmer hinzugebeten wurden, blieb Minor Keith standhaft und begann in den gerodeten Feldern seitlich der Eisenbahnlinie Bananen anzupflanzen.

Gegen Ende der siebziger Jahr des 19. Jahrhunderts unterbreitete ihm Präsident Guardia den Vorschlag, dass er die Leitung für den Bau der Eisenbahnlinie komplett übernehmen sollte. Um das Fortleben des Projekts gewährleisten zu können, bedurfte die Einsenbahnlinie einer Fracht und Bananen waren da genau das Richtige. Nach dem Tod von Präsident Guardia im Jahre 1882 fiel Keith eine Schlüsselposition zu. Ihm oblag die Leitung über zwei Industriezweige, von denen die Zukunft der Nation abhing.

Als ihm noch mehr Land übertragen wurde, als er alleine bewirtschaften konnte,machte er sich auf, enorme Plantagen zu erschaffenplantations. Der Bau der Eisenbahnlinie Costa Ricas wurde 1890 abgeschlossen und Keith begab sich in die abseits gelegenen Regionen von Kolumbien, an der karibischen Küste, wo er weitläufiges Land für den Anbau von Bananen aufkaufte.
Kolumbianische Geschäftsleute hatten bereits mit dem Anbau von Bananen begonnen und ihre eigene Eisenbahnline erbaut, aber es fehlte ihnen an Kontakten, um einen intenationalen Markt aufzubauen. Keith entwickelte eine informelle Partnerschaft mit Andrew Prestons Obstunternehmen in Boston und als 1899 die United Fruit Company gegründet wurde, dehnte sie sich bereits über Costa Rica, Panama, Kuba, Kolumbien, Jamaika und die Dominikanische Repulik aus.

Es handelte sich dabei um eine Plantage mit dem gigantischen Ausmaß von knapp 250.000 Hektarn oder 1.000 Quadratkilometern, von denen nur ein Drittel bestellt wurde und mit der drei Viertel des Bananenmarktes kontrolliert wurden.

Durch die Übernahme von Versandunternehmen und Importeuren stieg der Anteil an dem Bananenmarkt auf 80 bis 90%, gewissermaßen dem gesamten Markt. Guatamala baute seine eigene Eisenbahnlinie und verwendete die Erlöse aus dem Kaffeeanbau zur Finanzierung dieser, aber als das Geld aus den Kaffeeverkäufen knapp wurde, wurde Minor Keith beauftragt, das Projekt zum Abschluss zu bringen.

Statt Geld einzufordern, fragte er ledeglich nach genügend Anbauflächen für Bananen an. So wie in Costa Rica würde der Anbau von Bananen den Bau der Eisenbahnlinie gewährleisten.

Laut Vertrag solllte das Projekt innerhalb von drei Jahren beendet werden, aber schwere Regenfälle beeinträchtigten die Arbeiten. Im Rahmen eines neuen Vertrages, der 1904 unterzeichnet wurde, übernahm United Fruit die Kontrolle über die Einsenbahnlinie auf der Seite des Atlantiks.

Alle Waggons und Lokomotiven usw. inbegriffen, die mit Hilfe von nationalen Geldern bezahlt wurden. Die Firma hatte neue Grundstücke gigantischen Ausmaßes für den Anbau von Bananen erhalten, zahlte aber keinerlei Steuern, während die Regierung auf ihr Recht verzichtete, sich Einblick in die Firmenbücher zu verschaffen.

In Kürze würde die Firma ebenfalls die nationale Eisenbahn auf der Seite des Pazifiks übernehmen. Wenn Minor Keith und Andrew Preston den Grundstein für das Imperium von United Fruit legten, so lag das Schicksal und die Weiterentwicklung dieser Firma für die nächsten fünfzig Jahre in den Händen von Sam Zemurray .
Ein jüdischer Immigrant aus Russland, der in New Orleans mit dem Kauf und Verkauf von Bananen begann. Seine risikoreichen Investitionen führten Zemurray in große Liquiditätsprobleme. Nach der Gründung von United Fruit im Jahre 1899 , bot er der Gesellschaft einen 60%-Anteil seines Unternehmens zum Verkauf an, mit dem Ziel die Kontrolle über den Markt von Honduras zu übernehmen.

Nachdem er die Kontrolle über sein Unternhemen an United Fruit verkauft hatte und nicht über die notwendigen Mittel verfügte, um für den Anteil von United Fruit aufzukommen, blieb er der Firma durch seine Schuldenlast und eine geheime Partnerschaft erhalten.

Minor Keith unterbreitete auch Honduras und Nicaragua sein gewöhnliches "Eisenbahn für Anbauflächen-Angebot", aber sein Angebot wurde abgelehnt.

1910
änderte die United Fruit Company in Zusammenarbeit mit Sam Zemurray in Honduras ihre Taktik. Zemurray war inzwischen United Fruits gegenüber schwer verschuldet, da United Fruits ihm seinen Anteil gegen einen Schuldschein zurück verkauft hatte.

Zemurray
nahm einen Kredit über 200.000 Dollar auf und kaufte große Anbauflächen auf und forderte die üblichen Steuervergünstigungenn, die ihm jedoch nicht von den Regierung Honduras sondern von den Bankleuten der J. P. Morgan in Abrede gestellt wurden, die Kontrolle über das Finanzsystem von Honduras anstrebten.

Daraufhin machte sich Zemurray auf den Weg nach Washington mit dem Plan, ein Schiff zu kaufen und ausgewählte Waren an Bord zu nehmen und die Regierung Honduras zu stürzen.

Der Coup gelang ihm im Jahre 1911 und Zemurray erhielt seine Steuervergünstigungen und konnte die Bewirtschaftung seiner Länder in Angriff nehmen. Es wurden Wahlen abgehalten und der Präsident, General Manuel Bonilla wurde in seinem Amt bestätigt und Zemurray, der "Bananen-Mann" wurde mit dem nationalen Finanzressort beauftragt.

United Fruit
dementierte jegliche Involvierung. Zemurray gewährte der Firma zwei große Anbauflächen und entledigte sich seiner Schulden. Aus zunehmender Sorge um das Image der Firma, die bereits als "böse Krake" verschrien wurde, nahm Zemurray Edward Bernays, , den Vater der Public Relations und einen Neffen von Sigmund Freud. in seine Dienste auf.

Gegen Ende von 1920 erlangte Bernays Weltruhm mit seinem Buch "Propaganda" und seinem Interesse für das "Gruppen-Denken" :

" Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft. Wer die ungesehenen Gesellschaftsmechanismen manipuliert, bildet eine unsichtbare Regierung, welche die wahre Herrschermacht unseres Landes ist.“

In dem Zeitraum zwischen 1911 und 1928 wurde United Fruit in eingen Ländern heftig bestreikt und die Antwort des Unternehmens lässt sich nicht gerade als mildtätig einstufen. Nach Ende des Bürgerkriegs gab das Unternehmen United Fruit der Sklaverei ein neues Gesicht.

Mit Hilfe der eigenen Wachmannschaft wurden Arbeiter eingestellt, gefeuert und kontrolliert. Es wurden mit dem Notwendigsten ausgestattete Schlafbarraken bereit gestellt und die Löhne der Arbeiter gingen beim Einkauf in den firmeneigenen Läden drauf. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde rechtlich zwischen den Geschäftsfeldern "Bananen" und "Eisenbahn" unterschieden.

Aber mit Keiths Pensionierung und dem Risiko einer Übernahme wurde im November 1929 die Entscheidung getroffen, eine neue United Fruit zu gründen, von der Zemurray der Hauptaktionär war. 1931, als sein Imperium während der wirtschaftlichen Depression drohte zusammenzubrechen, reiste Zemurray nach um eine Aktionärsversammlung einzuberufen und nachdem es ihm gelungen war, die unzufriedenen Aktionäre auf seine Seite zu bringen, übernahm er die Unternehmensleitung.

Aber mit United Fruit ging es steil bergab. In der zentralamerikanischen Region konnte die Gesellschaft über 100.000 Hektar für sich beanspruchen, aber der Befall der Plantagen mit zwei Kranheiten, die beide das Produkt einer Monokultur auf riesig großen anbauflächen waren, brachte katastrophale Auswirkungen mit sich.

Da es um den Bananenanbau schlecht bestellt war, brach die Gesellschaft ihre Lager ab. Die Art und Weise, wie sie sich aus den betroffenen Regionen zurückzog, kam für viele einer Katastrophe gleich. Vielen wurden die Arbeitsstelle und die Existenzgrundlage genommen, ganze Gemeinschaften verschwanden. Eisenbahnschienen wurden abmontiert, Brücken abgebaut und alle Materialien, die weiterhin für notwendig befunden wurden, wurden auf LKWs geladen und aus dem Lande geschafft, ohne auch nur irgendeinen Gedanken an die Einwohner zu verschwenden, die zurück gelassen wurden.

Zemurray fand die Lösung auf das Problem mit Hilfe der Bordeaux Mischung, die aus Kupfersulfat, Wasser und Kalk besteht. Experten warnten ihn davor, diese Mischung in großen Dosen einzusetzen, er aber ließ das Mittel in steigenden Mengen geradezu auf die Plantagen pumpen. Ohne das Übel unter Kontrolle bringen zu können, hinterließ die auf die Früchte gepumpte Bordeaux Mischung Rückstände, die sich innerhalb der Frachträume der Schiffe mit Meereswasser verband und die die Innenräume der Schiffe verotten ließ.

Costa Rica zeigte erste Anzeichen, seinem Dasein als Bananenrepublik ein Ende zu bereiten und in Guatamala gewannen die radikaleren Führer immer mehr an Popularität. Bei ihrer Amtübernahme ernannte die US-Regierung unter Eisenhower Jack Peurifoy,alias Sleepless Jack, zum Botschafter von Guatamala, deren Präsident namens Arbenz einen Plan zur Landreform angekündigt hatte, demzufolge eine große Anzahl an Großgrundbesitztümern aufgeteilt werden sollten, um den Bauern, die über kein eigenes Land verfügten, kleine Grundstücke zu übertragen.

Der Schlag gegen United Fruit erfolgte direkt und geradlinig. Infolge staatlich gefasster Beschlüsse, die praktisch mit Enteignung und Diebstahl gleichzusetzen waren, erlitt die Gesllschaft den Verlust einiger ihrer Anbauflächen. Die Regierung veranschlagte dabei den im Grundbuch festgelegten Wert -( die Gesellschaft hat über Jahre hinweg die Grundstücke unterbewertet, um Steuern zu sparen) und protestierte nun, dass doch jeder darüber Bilde war, dass der für Steuerzwecke veranschlagte Wert für die Grundstücke unter dem wahren Wert liegen würde.

Die Regierung Guatemalas wurde gewarnt, dass die US-Regierung die Verantwortung für die Forderungen der Gesellschaft übernehmen würde. Nach Angaben der United Fruit wurde die Gesellschaft um 16 Millionen Dollar betrogen und das Auswärtige Amt der USA präsentierte der Regierung Guatamalas eine dementsprechende Rechnung.

Nachdem man die Schlacht gegen die "Macht des Bösen" in Guatemala gewonnen hatte, wies der Außenminister den Botschafter an, dass United Fruit alle Grundstücke, die der Geselschaft unter der Herrschaft von Arbenz konfisquiert wurden, zurückerlangen sollte.

Der Gesellschaft war es generell gelungen, rechtzeitig den Rückzug vor sämtlichen Angriffen in Bezug auf ihre Geschäftspraktiken anzutreten und sich jenen anzuschließen, die die unsichtbaren Gesellschaftsmechanismen kontrollierten, so wie Edward Bernays, der Berater für Propaganda es ausdrückte. Daher war es ein Schock für die Gesellschaft, als das Justizministerium einem gegen die Gesellschaft eingeleiteten Kartellverfahren grünes Licht gab. United Fruit lag über Jahre hinweg in einem Rechtsstreit in Bezug auf das Kartellverfahren, lief aber weitgehend gegen Washingtons Wunsch auf, in Lateinamerika andersartige Geschäftspraktiken an den Tag zu legen.

Nach Zemurray Tod im November 1961, wurde 1968 eines der größten Aktiengeschäfte an der amerikanischen Börse abgewickelt, als Eli Black , ein devoter Jude, der auf 10 Generationen von Rabbis verweisen konnte, die Leitung der United Fruit Company übernahm. Unter seiner Ägide wurde die Gesellschaft von seinem Konzern, namens United Brands Group, übernommen.

Unter Blacks Führung schien United Fruit gute Resultate zu erzielen, aber nur fünf Jahre später sprang er aus dem vierundvierzigsten Stockwerk des Pan-American Building in der New Yorker Park Avenue. Die Geschäfte gediehen nicht. Die United Fruits Plantagen wurden Anfang der siebziger Jahre von einer neuen Plage heimgesucht.

Die Bananen-erzeugenden Länder Lateinamerikas hatten derweil ein eigenes Kartell gegründet und zwar das UTEB, die Vereinigung der Bananen exportierenden Länder. Es kam ebenfalls ans Tagslicht, dass der für seine Moralvorstellungen berühmte und kürzlich verstorbene Leiter der United Fruit nicht der war, der er zu sein schien. Er hatte Schmiergelder an die Mitglieder der der Militärregierung von Honduras gezahlt, unter der Annahme, dass der Anreiz von eineinviertel Millionen Dollar Honduras dazu bewegen würde, aus dem Bananen-Kartell auszusteigen, welches Krieg gegen United Fruit führte.

Dies war zwar nichts Neues, aber die Wall Street reagierte empört und die Aktienkurse der Gesellschaft stürzten rapide. Durch die Zahlung eines symbolischen Bußgeldes in der Höhe von 15.000 Dollar wurden Ende der siebziger Jahre Eli Blacks Missetaten gesühnt und das Verfahren, welches gegen den Anteilseigener von United Fruit - United Brands -eingeleitet wurde, in aller Stille ad acta gelegt.

United Brands verlagerte daufhin seinen Konzernsitz und wechselte den Firmenanmen zu Chiquita. Die United Fruit Company mehrmals führte Krieg in Südamerika angefangen mit der Invasion Honduras im Jahre 1911 bis hin zur der 1954 erfolgten Södnerinvasion in Guatamala und ließ andere für sie Schlachten austragen, so wie dies 1928 in Kolumbien der Fall war.


Die Verfolgung ihrer Geschäftsinteressen hatte weitreichende internationale Auswirkungen. Der Versuch, das 1954 an Guatemala statuierte Exempel zu wiederholen und die Denkweise, dass die Invasion in der Schweinebucht Fidel Castro zu Fall bringen würde, bekamen 40 Jahre später im Falle des Iraks neuen Aufwind.

Die vorweggenommenen Lorbeeren für die Invasion des Irak stellten einen Wiederhall auf die erfolgreiche Intervention der USA auf der Antilleninsel Grenada, ehemaliges Territorium der United Fruit Company, dar. Das Beispiel von United Fruit führt uns vor Augen, wie ganze Nationen in die Abhängigkeit großer Gesellschaften geraten können. Diese bahnten sich ihren Weg direkt in das Gesellschaftsgefüge von Costa Rica und Guatamala infolge einer Einnladung, da diese über Ressourcen verfügte, die diesen Ländern fehlten.

Genau wie die multi-Nationalen Konzerne von heute, ging United Fruit immer dann Bündnisse ein, wann und wo diese ihr Fortleben sicherstellen würden. Es wurde immer nach formbaren Elementen, insbesondere Politikern, die sich auf einen Deal mit der Gesellschaft einließen, gesucht.

Die Höhe der in den zwanziger Jahren an Honduras gezahlten Schmiergelder lösten eine Debatte im Kongress der USA aus, die mit der Schlussfolgerung beendet wurde, dass Geschäfte in diesen Teilen der Welt nun mal auf diese Weise abgewickelt würden.

Die Geschäftspraktiken der United Fruit werden in der heutigen Geschäftswelt hoch bewertet, auch wenn "Propaganda" heute als "Public Relations" bezeichnet wird. Die Banane stellt seit einem Jahrhundert ein erstklassiges Beispiel für die Wichtigkeit der Aufmachung dar. Die die Frucht umhüllenden Bananenblätter stehen für Gesundheit, während ihre Wurzeln verseucht sind.

Die Gesellschaft, die eindrucksvoll die Kunst des politischen Lobbying beherrschte, stellte immer sicher, dass sie über die richtigen Kontakte zu den einflussreichen Leuten der Regierung verfügte.

Welche Rolle spielen die großen Rüstungsunternehmen der USA im Irak-Krieg und die Ölgesellschaften in Nigeria? In den siebziger Jahren kamen Wirtschaftstheoretiker zu der Schlussfassung, dass es nun an der Zeit sei für einen Wechsel in der Politik.

Die Staatsausgaben für Schulen, Krankenhäuser und andere sozialstaatliche Bereiche sollten gekürzt werden. Solch eine Denkweise stand im Einvernehmen mit der von Professor Milton Friedman, vertetenen Theorie, zu der sich auch Margaret Thatcher bekannte und die durch General Augusto Pinochet in Chile in die Praxis umgesetzt wurde, der sein Land in ein Versuchslabor für kapitalistische Untersuchungen verwandelte, während die USA den Weg zu einer vollständig kapitalistischen Anarchie einschlugen, auch Globalisierung genannt. ---

Der Aufstieg der Konzerne Statistiken, die im Jahr 2000 veröffentlicht wurden, zeigen, daß zu den 100 größten wirtschaftlichen Einheiten der Welt 51 Konzerne und nur 49 Länder zählen. Die 200 größten Konzerne der Welt sind des weiteren für 25 Prozent der globalen Wirtschaftsaktivität verantwortlich, stellen aber weniger als ein Prozent der Arbeitskräfte an.

Nationale Regierungen haben ihre Kontrolle über die Welt verloren. Der totale Umsatz der 200 größten Konzerne war höher als die gemeinsame Wirtschaftsaktivität von 182 Ländern. Diese 200 Konzerne haben jedoch die überschritt die Arbeitsbedingungen in den Ländern in denen sie soviel Macht haben, keinesfalls verbessert.

In den letzten Jahren waren diese 200 größten Firmen Netto-Arbeitsplatzzerstörer. Zwischen 1980 und 1992 hat sich der Wert der Anlegen der 500 größten Konzerne in den USA um 227% erhöht. Während der selben Zeit ist die Anzahl ihrer Angestellten um 28% gefallen. In den 1970ern, der letzten Blüte des politischen Denkens im Westen, wollte kein Konzern als zu mächtig gesehen werden, aber der Aufstieg von Ronald Reagan und Margaret Thatcher hat dies geändert.
In den 1980ern war Geiz gut und Gewissen für Schwächlinge. Die konservative, britische Regierung betrieb eine aggressive Politik der Privatisierung von Industrien im Staatsbesitz. Diese frisch privatisierten Firmen waren, entsprechend den gängigen wirtschaftspolitischen Schlagwörtern der Zeit, „freigesetzt“ worden.

In Wirklichkeit war jedoch etwas viel bedrohlicheres im Gange. Mächtige Konzerne haben jetzt beispiellose Kontrolle über die Länder in denen sie operieren. Der totale Umsatz der drei weltgrößten Tabakfirmen: Japan Tobacco, Philip Morris/Altria und BAT war im Jahr 2002 größer als das gemeinsame Brutto-Nationalprodukt von 27 Entwicklungsländern.

Arme Länder sind nicht in der Lage, Angebote abzulehnen, wenn Arbeitsplätze, Einkommen, Exporte und Fremdwährung in Aussicht gestellt werden, und wenn die multinationalen Firmen Kleinbauern Darlehen für Dünger und Insektizide geben, die sie danach in einem Schuldenkreislauf gefangen halten.

Viele Bush-Unterstützer, wie etwa Carl Rove, sind mit Philip Morris verbunden. Carl Rove war einer der vielen von Bush-Nominierten, die Aktien in Enron hatten, der Firma, die dann den größten aller Konzernskandale verursachte.

Als Bush am 20. Januar 2001 als der 43. Präsident der Vereinigten Staaten eingeschworen wurde, war Carl Rove gerade dabei, zwischen 100 000 und 250 000 Dollar seines Bestandes an Enron-Aktien zu verkaufen. Die Verbindung zwischen der Bush-Regierung und Konzernkorruption geht lange Zeit zurück. Enron und seine Direktoren erbrachten die größte Einzelspende für den Wahlkampf des Texas-Gouverneurs George W Bush.

Enron-Chef Kenneth Lay war auch ein Mitglied der „Pioniere“ - d.h. jemand der 100 000 Dollar für den Wahlkampf beitrug. Im Februar 2005 war die in Ungnade gefallene Energiefirma wieder im Rampenlicht. Der Enron-Bankrott war der größte Konzernskandal unserer Zeit. Er war in der Tat der größte Konzernbankrott der Geschichte.

Zur Zeit des endgültigen Zusammenbruchs war die Firma eine der zehn größten in Amerika, bekannt dafür alles zu verkaufen und nichts zu besitzen. Jede Hoffnung, daß dieser Schock Amerika auf den Pfad der Rechtschaffenheit führen würde, war zum Scheitern verurteilt.

Weitere Vorstandsskandale wurden bekannt, wie zum Beispiel AOL Time-Warner, Merck, Bristol-Myers Squibb, Taico International, Geschäftsführer, Dennis Kozlowski.

Wie alle britischen Fußballfans ja wissen, ist der neue Besitzer von Chelsea FC Roman Abramovitch , der wegen seiner Anteile in Sibneft und Russian Aluminium der zweitreichste Mann der früheren Sowjetunion ist. Sein Reichtum wird nur noch von Michail Khodorkovsky , dem Ex-Eigentümer der Yukos Gruppe, in den Schatten gestellt (er sitzt derzeit wegen Betrug im Gefängnis).

Die größten Konzerne der Welt reduzieren nicht nur ihr Personal, ihre Geschäftsführer erhalten oft finanzielle Begünstigungen für die Reduktion der Arbeitsplätze. Unter den 200 weltgrößten Firmen sind 59 US-Firmen, und von diesen entließen im Jahr 1995 neun wenigstens 3 000 Arbeiter: AT&T, Boeing, Lockheed-Martin, Belsouth, Kemart, Chase Manhatten, GTE, Mobil und Texaco.

Die New Yorker Zeitung "Village Voice" schrieb am 5 Mai 2003:

„Das Hauptinstrument der USA in Irak ist nicht das Pentagon, die US Agentur für Internationale Entwicklung oder die Armeeingenieure, sondern die Bechtel Gruppe“.

Die gigantische Ingenieurfirma erhielt einen Auftrag im Wert von über 680 Millionen Dollar, welcher der Firma eine führende Position beim Aufbau des Irak sicherte. Es wird geschätzt, daß dieses Projekt insgesamt etwa 100 Milliarden Dollar kosten könnte. Bechtel ist eine mächtige Organisation, und hat auch mächtige Freunde innerhalb und außerhalb der Regierung. Riley Bechtel, (?) , der Vorstandsvorsitzende der Firma, ist Mitglied des Exportkomitees des Präsidenten.

Sowohl Ronald Reagans Verteidigungsminister Caspar Weinberger und Reagans Außenminister George Schultz arbeiteten für Bechtel. Schultz ist derzeit einer der Direktoren.

Der Krieg hat Herausforderungen für Halliburton und Bechtel geschaffen. Am 4. April 2005 berichtete Peter Elking im Magazin „Forbes“, daß Bundesrichter untersuchten, wie Halliburton US-Sanktionen gegen Geschäfte mit dem Iran umgangen hat. Nach Angaben auf der Website www.halliburtonwatch.org, veranlaßte das US-Justizministerium am 11. Juni 2004 die Untersuchung einer Bestechungsaffäre, in der Halliburton während der Amtszeit von Cheney als Geschäftsführer angeblich 180 Millionen Dollar an die Regierung von Nigeria gezahlt haben soll, um einen Auftrag für eine Erdgasanlage im Wert von 4 Milliarden Dollar zu erhalten.


Zusätzlich begann das FBI die Untersuchung eines Armeeauftrages im Wert von 7 Milliarden Dollar für die Bekämpfung von Feuern bei Ölquellen im Irak. Auch in Großbritannien wurde das Vertrauen der Anleger durch Skandale erschüttert, wie etwa dem Irak-Waffenskandal, in dem britische Waffenfirmen vor Gericht gebracht wurden, weil sie versuchten, mit stillschweigendem Einvernehmen der Regierung Waffen aus dem Land zu schmuggeln.

Ein possenhafter Zwischenfall war das große „Dom-Fiaksko“. Der Dom sollte einen Ausblick auf das neue Jahr und das neue Jahrtausend geben. Tony Blairs Regierung hatte riesige Summen in den Dom investiert, und Dom-Minister Peter Mandelson hatte ihn als eine der charakteristischen Errungenschaften der ersten Legislaturperiode der Blair-Regierung bezeichnet. Die BBC berichtete des weiteren, daß fünf Biotechnologiefirmen zusammen 69% der erteilten Patente für Reis, Weizen, Mais, Soja und Sorgum halten.

Dies sind: Aventis, Dow, DuPont, Mitsui, Monsanto und Syngenta. Diese essentiellen Kulturpflanzen sind für nahezu zwei Drittel der globalen Nahrungsmittelversorgung verantwortlich.

Regieren die Großkonzerne die Welt?

Globalisierung wird zunehmend der Motor, der die Welt antreibt. Im Juni 2005 berichtete die in Großbritannien ansässige New Economics Foundation, daß „vier von zehn britischen Einkaufsstraßen ‚Clownstädte’ sind, die aus Filialen von Ladenketten bestehen und keinerlei regionale oder lokale Identität besitzen...

Die Individualität der Geschäfte in Einkaufsstraßen wurde durch eine einfarbige Reihe von globalen und nationalen Ladenketten ersetzt.“ Viele Städte wurden zu Plätzen die man leicht mit Dutzenden anderen, farblosen Stadtzentren im Land verwechseln kann. Solange jedoch die Kassen bei Boots, W H Smith und Gap klingeln, brauchen sich die Bosse um ihre Arbeitsplätze keine Sorgen machen. Große Firmen, die zumindest in Großbritannien gesetzlich verpflichtet sind, den Wert der Aktien und die Profite zu maximieren, schließen enge Partnerschaften mit der Regierung und suchen sie zu beeinflussen, obwohl es ja die Pflicht der Regierung ist, die Bevölkerung zu schützen.

Der britische Schriftsteller George Monbiot erwähnt eine Firmenspende bei einer Konferenz der Labour Party im Jahr 2004. Tesco finanzierte die Getränke für die Eröffnungsparty während die Finanzierungsfirma Bloomberg die Getränkerechnung für einen sogenannten „internen Empfang“ beglich.


Monbiot zeigte auch, wie „die Bereitstellung von Straßen und Hospitälern in Großbritannien absichtlich so strukturiert wurde, daß sie mehr den Bedarf der Konzerne als den Bedarf der Bevölkerung in Betracht zieht.“ Er führte aus, daß „Bauberechtigungen für Stadterneuerungsprojekte dem höchsten Anbieter offenstehen, und daß die Supermärkte dies rücksichtslos ausnutzen um Wettbewerb zu unterdrücken und ihren Markt zu kontrollieren.“

Er diskutierte auch die Übernahme von Großbritanniens Universitäten durch Konzerne und die resultierenden Verzerrungen von Forschungs- und Lehrinhalten. Hier ist ein Zitat aus dem Buch "Corporation Nation", das von Charles Derber, Professor für Soziologie am Boston College geschrieben wurde:

"Der Aufstieg der Konzerne bezieht sich auf eine geschwächte Form der Demokratie, in welcher die Macht vom Durschnittsamerikaner auf große Institutionen mit schwindender öffentlicher Rechenschaftspflicht übertragen werden. Da die Regierung die öffentliche Meinung immer weniger in Betracht zieht und die Konzerne nahezu keine Rechenschaftspflicht gegenüber der Öffentlichkeit haben, erwerben die Konzerne zunehmend die Macht des Volkes und handeln als ungewählte Partner der Regierung."

John Pilgers Fernsehdokumentation „Die neuen Herrscher der Welt“ behauptet, daß sie die ungewöhnlichen Anfänge der Globalisierung aufdeckt. Sie begann angeblich in Indonesien mit einem Blutbad.

Geschichtsforscher haben inzwischen akzeptiert, daß Suharto in der Mitte der Sechzigerjahre mit einen Blutbad zur Macht kam, aber die Rolle des internationalen Kapitals ist weniger bekannt. Pilger sagt: „Der Film zeigt wie am Vorabend der Machtübernahme Suhartos, die von den Vereinigten Staaten und Großbritannien und einigen der größten Kapitalisten der Welt wie David Rockefeller unterstützt wurde... 1967 ein geheimes Treffen in Genf abgehalten wurde, in dem Suhartos Minister Rockefeller und mehreren Vertretern der Carnegie Foundation und der Großbanken gegenübersaßen.

Hier wurde die gesamte Wirtschaft Indonesiens innerhalb einer Woche neu geplant.".

All dies zeigt nur die Oberfläche einer sehr schmutzigen Brühe. Ob man den 9/11-Anschlag nun akzeptiert als was er angeblich war, nämlich ein „Terroristenangriff“, oder ob man ihn als eine Katastrophe sieht, die von den Spießgesellen Bushs gebilligt, wenn nicht sogar unterstützt worden war, er hat in jedem Fall eine Atmosphäre der Einschüchterung geschaffen.

Die Medien

Eine weitere Folge des Anschlages vom 11. September und der dadurch geschaffenen Atmosphäre war, daß ausgewogene Berichterstattung verhindert wurde, und dies zog neue Aufmerksamkeit auf den schrumpfenden Medienmarkt. Im Jahr 1983 kontrollierten fünfzig Konzerne den größten Teil der Medienbetriebe in den USA. Im Jahr 1992 war ihre Zahl auf unter 24 gesunken. Im September 1999 wurde CBS durch Viacom aufgekauft und im Jahr 2001 waren daher noch sechs Konzerne übrig. Im Jahr 2004 waren es nur noch fünf:
Warner, Disney, Rupert Murdochs News Corporation, Bertelsmann (Deutschland) und Viacom.

Noch nie war soviel Macht in so wenigen Händen konzentriert. Wenn irgendwo eine Zeitung oder ein Magazin gelesen wird, oder eine Fernseh- oder Radiostation eingeschaltet wird, die bereitgestellte Information wird immer von wenigen Händen kontrolliert. Die ersten und flexibelsten Firmen, die sich den Trend zur Globalisation zunutze machten, waren die amerikanischen Medienorganisationen wie Time Warner und CNN. Als Viacom im Jahre 1999 CBS übernahm, machte der Geschäftsführer von Viacom Sumner Redstone , keinerlei Aufwand, seinen Triumph zu verbergen:

„Die Schaffung dieses eindrucksvollen Mediengiganten ist das Zeichen einer Zeit des explosiven Wachstums, im Lande und weltweit. Unsere Zukunft kennt keine Grenzen.".

Thomas Middelhoff , der Geschäftsführer von Bertelsmann sagte: "Ich bin ein Amerikaner mit einem deutschen Paß. Wir sind keine Fremden. Wir sind international".

Es war früher nicht akzeptabel, daß eine Medienfirma in einem Land aktiv ist, obwohl sie im Besitz von Aktionären aus einem anderen Land ist. Solch sentimentales Gerede ist jedoch überaltert. Bertelsmann besitzt 15% des amerikanischen Verlags- und Musikmarkts. Der globale Medienmarkt ist nun unter sieben multinationalen Konzernen aufgeteilt:
AOL-Time Warner, Sony, News Corporation, Viacom, Vivendi und Bertelsmann.

Nur drei davon kann man wirklich als US-Firmen bezeichnen, und diese kontrollieren das gesamte Studiosystem in Hollywood und alle außer einem der US-Fernsehnetze. Dazu kommt noch die Welt der Bücher und Magazine, der gesamte, oder nahezu der gesamte, globale Fernsehmarkt und ein großer Teil der europäischen, Fernsehstationen - ein wirklich gigantisches Netz der Kontrolle.

Wer profitiert von diesen globalen Medienkonzernen?
Lawrence K Grossman, Präsident von NBC von 1984 bis 1988, kommentierte dazu wie folgt: „Nachrichten waren früher ein wichtiges Kernstück eines Rundfunkbetriebes. Heute sind sie nur ein sehr kleiner, relativ unwichtiger Teil in der Bilanz von Time Warner... Nachrichten sind nur ein kleines Element in diesen großen Firmen, und die Prioritäten und das Hauptaugenmerk bewegen sich in eine völlig andere Richtung...

Während man nun viel mehr Kanäle einstellen kann, gibt es immer weniger Organisationen die Nachrichten sammeln. Alle Firmen werden von den selben, gemeinsam genutzten Pressediensten versorgt." Die Qualität der Nachrichten wird auch durch die Methode der „Einbindung“ in Frage gestellt. Dabei wird ein Journalist, der für eine Seite in einem bewaffneten Konflikt arbeitet, von der Armee geschützt.

Diese Methode beeinträchtigt die journalistische Neutralität und Integrität, da der Journalist für alle seine Berichte von der Armee abhängt und sich nicht unabhängig bewegen kann. Die Medien haben einen extrem starken Einfluß und bewährte Methoden zur Formung unserer Einstellungen und Wahrnehmungen. In den letzten zwei Jahrzehnten gab es einen Trend zur Unterhaltung, weg von der Auseinandersetzung mit schwierigen oder problematischen Angelegenheiten. Probleme wie die Zukunft von Medicaid in den USA oder der Staatskrankenhäuser in Großbritannien wurden ignoriert oder unter den Teppich gekehrt.

Der von der Boulevardpresse inspirierte Ansatz der Fernsehstationen wurde von den gedruckten Medien übernommen. Fernsehkanäle bestimmen nun die Themen in Europa und Nordamerika und reduzieren die Zeitungen und Magazine auf die Rolle von Kommentatoren, die sich mit dem Auftritt von zweitrangigen Prominenten im Fernsehen beschäftigen. Die Gesellschaft hat ihren Sinn für Proportionen verloren.

Heute dreht sich alles darum, Spaß zu haben. Das Internet ist natürlich keine Ausnahme. Das jüngste Abkommen zwischen Google und dem Besitzer von MySpace.com, Rupert Murdoch (News Corporation) ist vielleicht nur der Anfang.

Es hat nicht lange gedauert! Seit seinem Dementi wurde Google unter Druck gesetzt weil es Websites listet, die jüdische Kontrolle aufzeigen. Keine politische, religiöse oder ethnische Gruppe sollte sich über Kritik erhaben fühlen.. Die beste Art, falsche oder unfaire Urteile zu bekämpfen ist sicherlich, gegenteilige Beweise vorzulegen.

Jede Methode, Information zu unterdrücken, sei sie betrügerischer oder anderer Art, ist eine Herausforderung an die Pressefreiheit und verletzt Artikel 19 der Deklaration der Menschenrechte, die von der Generalversammlung der UNO am 10. Dezember 1948 in Paris angenommen wurde, und die festlegt, daß: "jedes Individuum das Recht auf freie Meinungsbildung und -äußerung hat. Dies schließt das Recht ein, für Meinungen, die Suche nach Meinungen und das Empfangen und Veröffentlichen von Meinungen nicht unter Druck gesetzt zu werden, ohne Rücksicht auf Grenzen, Informationen und Ideen und die Art und Weise, in welcher sie ausgedrückt werden."

Afrika - das nächste Ziel.


Wie vorausgesagt, ist Afrika nun im Fadenkreuz der globalen Kapitalisten, seien es Politiker, Industrielle oder Drogenkartelle. Guinea-Bissau - das fünftärmste Land der Welt, hat nun auch die Auszeichnung, der erste Drogenstaat des Kontinents zu sein. Es wurde eine Zwischenstation für den Transport von Kokain von Südamerika nach Europa. Im 19. Jahrhundert hat Europas Hunger nach Sklaven Westafrika verwüstet. Zweihundert Jahre später könnte der zunehmende Hunger nach Kokain den gleichen Effekt haben.

Der Straßenwert der gehandelten Drogen ist weit größer als das Bruttonationalprodukt des Landes. Nach Angaben der UNOCD, wird ein Viertel des in Westeuropa konsumierten Kokains über Westafrika eingeführt. Es hat einen lokalen Großhandelspreis von 1.8 Millionen US Dollar und sein Verkaufswert in Europa ist etwa 10 mal höher.

Nigerianische Drogenbanden
waren seit jeher intensiv im globalen Drogenhandel tätig. Es scheint, dass Südafrika auch bald wie eine reife Frucht in die Hände der Konzerne fallen wird. Im Laufe des Jahres 2007 kam eine kleine Truppe von Konzernvertretern zu Besuch: Bill Gates von Microsoft und Jimmy Wales von Wikipedia, gefolgt von Sir Anthony O'Reilly, dem Hauptaktionär von Heinz, der auch Geschäftsführer der Firma Independent News and Media ist, welcher der Cape Argus und ähnliche Zeitungen in Irland, Indien, Großbritannien, Australien und Neuseeland gehören.

Der Internationale Beirat von News and Media wurde vor 13 Jahren gegründet um geistige Führung für die internationalen Aktivitäten bereitzustellen und besteht aus führenden Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft aus aller Welt. O'Reilly ist ein ehemaliger Kunde von Kissingers wirtschaftlichen Informationen. Es ist daher nicht überraschend, dass er ein großer Verfechter des Freihandels ist und meint, alle Länder sollten für ausländisches Kapital offen sein.

Er stellte fest, dass 90% der heutigen irischen Exporte von Firmen durchgeführt werden, die es vor 15 Jahren noch gar nicht gab, und die alle aus dem Ausland kamen. Dazu gehören Microsoft, Google, alle großen pharmazeutischen Firmen und eine Reihe von Zulieferern für Produkte von Botox bis Viagra. Nach seinen Worten zeigt der Nettoimport von Kapital am besten was die Welt von einem Land denkt . Er ist daher erstrebenswert und fördert alle Prozesse der Ermächtigung und Demokratisierung der Wirtschaft, usw. usw. (die gute, alte Standardformel der "Globalisierer").

Es wurde zunehmend klar, wie die Dinge zusammenpassen. Der Streit über den Bau des 2010-Stadions war plötzlich vorüber, das Elektrizitätsversorgungsunternehmen Eskom konnte den wachsenden Bedarf nicht länger handhaben und griff zu geplanten Stromabschaltungen, der Rand fiel - und wer kam dann zur Rettung herangaloppiert (allerdings ohne Trommeln und Trompeten)?

Kein anderer als Nicolas Sarkozy, der französische Staatspräsident. Bei diesem Staatsbesuch führte Sarkozy eine Delegation von etwa 40 französischen Konzernführern, von denen Anne Lauvergeon, Geschäftsführerin von Arvea, besonders hervorstach. Arvea leitet ein Konsortium von französischen und südafrikanischen Firmen, die sich um den Bau von Nuclear 1, einem Atomkraftwerk mit zwei Reaktoren bewerben. Der Bau soll noch in diesem Jahr beginnen.

Die französische Entwicklungsagentur unterstützte dieses Projekt französischer Konzerne, indem sie einen Darlehensvertrag für 100 Millionen Euro mit einer Laufzeit von zwanzig Jahren unterzeichnete. Dieser soll einen Teil der Kosten für einen neuen Windenergiepark decken, den Eskom nordwestlich von Vredendal bauen will. Sarkozy hat angeboten, alle Verteidigungskontrakte für öffentliche Inspektion freizugeben. Es wird sich erst zeigen, ob diese Offenheit auch französische Waffenfirmen wie Thales einschließt, deren lokale Tochterfirmen Thint und Thint Holdings zusammen mit Zuma in einen Waffenhandel-Skandal angeklagt wurden. ---
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Gruß
Der Honigmann
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