Hintergründe + Geschichte

Mittwoch, 23. Juni 2010

Schritt für Schritt zur Zentralbank

Die Einrichtung einer Zentralbank ist für jedes Land ein wichtiger Schritt über den viel geschrieben und debattiert wird. Die folgende Information über die Einrichtung einer Zentralbank in den Vereinigten Staaten sollte daher sehr informativ sein.

Die erste „Bank of the United States“ wurde im Jahr 1791 vom Kongreß für zwanzig Jahre zugelassen. Sie hatte ein Grundkapital von 10 Millionen Dollar, von denen 2 Millionen in Gold angelegt werden mußten. Zwanzig Prozent der Aktien waren im Staatsbesitz und die übrigen achtzig Prozent wurden von privaten Individuen gehalten.

Obwohl Mitglieder des Kongresses etwa ein Drittel der Aktien kauften, gab es bereits damals Verschwörungstheorien die behaupteten, die Bank der Vereinigten Staaten wäre im geheimen im Besitz von Ausländern, besonders der Bank von England.

Thomas Jefferson schrieb dazu:

"...die Institution der Zentralbank ist ein tödlicher Widersacher der Prinzipien und der Form unserer Konstitution..."

Die große Anzahl der vom Staat zugelassenen Privatbanken, nahezu 250, führte bald zu einer Situation in der die Banknoten im Umlauf einen viel größeren Wert hatten als das dafür einzulösende Gold oder Silber. Die zweite Bank der Vereinigten Staaten wurde daher im April 1816 für einen Zeitraum von zwanzig Jahren zugelassen. Sie hatte ein größeres Grundkapital von 35 Millionen Dollar und die Regierung hielt wiederum nur zwanzig Prozent der Anteile.
Im Jahr 1832, dem Jahr der Wiederwahl von Präsident Andrew Jackson, versuchte der Präsident der Bank die erst in vier Jahren fällige Zulassungserneuerung der Bank ins aktuelle Jahr vorzuverlegen. Jackson, der die Bank als eine britische Verschwörung zur Kontrolle der amerikanischen Geldmärkte sah, ließ sein Urteil nicht durch einen Wahlkampf trüben. Er erhob Einspruch gegen die Zulassungserneuerung und zog alle Regierungseinlagen ab.

Im Jahr 1836 bildete sich eine Spekulationsblase um amerikanische Landpreise. Jackson versuchte sie durch das „Specie Circular“-Gesetz einzudämmen, welche vorschrieb, daß alle Zahlungen für Staatsland in Gold oder Silber beglichen werden müssen. Es wurde angenommen, daß dies zum Zusammenbruch der Landpreise im Jahre 1837 führte.

Forschung in den 1960ern führte jedoch zu der Theorie, daß sich die Landpreisblase unabhängig von der Schließung der Bank der Vereinigte Staaten entwickelt hatte, und daß der wirkliche Grund in den steil ansteigenden Importen von mexikanischem Silber zu suchen war. Als diese Quelle im Jahre 1837 versiegte, fand der Zusammenbruch statt.

Die spekulative Blase zog auch die Aufmerksamkeit der Rothschilds an, und deren Agent, August Belmont wurde von Europa nach Amerika geschickt. Er kaufte bald darauf die amerikanischen Staatsanleihen auf, schlängelte sich ins Weiße Haus und wurde schließlich der Finanzberater von Andrew Jackson.

Die Veröffentlichung „ Die Rothschilds - die finanziellen Meister der Nationen“ beschreibt ein geheimes Treffen in London im Jahre 1857, in dem das internationale Banksyndikat beschloß einen Bürgerkrieg zu verursachen um die Zulassung einer neuen Zentralbank zu erzwingen.

Der Amerikanische Bürgerkrieg begann am 12. April 1861, vier Jahre nach dem Treffen der Rothschilds in London. Präsident Abraham Lincoln glaubte, daß der Süden von verschwörerischen Kräften unterstützt würde.

"Eine Kombinationen von Kräften, die viel zu stark ist um von Friedensregierungen kontrolliert zu werden, hat Kontrolle über mehrere der südlichen Staaten erlangt."

Im Jahr 1862 gab er dann seine berühmte "greenbacks" aus. Im Jahr 1907 wurde die Familie Rothschild davon beschuldigt, einen neuen Versuch zu machen um in den Vereinigten Staaten die Schaffung einer Zentralbank im Privatbesitz zu erzwingen.

In dieser Verschwörungstheorie agierte der Bankier J P Morgan als ihr Agent. Morgan kehrte in die Vereinigten Staaten zurück, nachdem er in Europa Anweisungen erhalten hatte, wie man eine Bankkrise auslöst. Er begann Gerüchte zu verbreiten, daß die Knickerbocker Bank in New York bankrott sei.

Seine Reputation an der Wall Street war so groß, daß ihm andere Anleger glaubten, was zu einem Ansturm auf die Bank führte. Ähnliche Anstürme auf andere Banken folgten. Die Panik von 1907 führte zu ernsthaften Zweifeln an der Vertrauenswürdigkeit der staatlich zugelassenen Banken. Wiederum wurde der Ruf nach einer Zentralbank laut. Morgans Aktivitäten wurden kritisiert, aber der Präsident der Princton Universität, Woodrow Wilson kam ihm zu Hilfe.

Für einen künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten machte er eine sehr interessante Bemerkung über J P Morgan:

“...all diese Probleme könnten vermieden werden, wenn er ein Komitee aus sechs oder sieben sozial gesinnten Männern wie J P Morgan einberufen würde um die Angelegenheiten unseres Landes zu regeln..."

Wenn man bedenkt, daß Morgan die Panik gestartet hat, ist es möglich zu glauben, daß er den Bankrott der Knickerbocker Bank aus sozialer Verantwortung aufgedeckt hat, oder war das Motiv wohl eher Geldgier? Die Gründung der „Federal Reserve“, der amerikanischen Zentralbank, war von Anfang an von Geheimnissen umwoben.

Der Senator, der von den Bankiers ausgewählt wurde um die Gesetzgebung vorzulegen, war Nelson Aldrich, der mütterliche Großvater von Nelson und David Rockefeller. Er wurde zum Vorsitzenden der nationalen Währungskommission berufen und verbrachte zwei Jahre damit, die großen Banken Europas zu besuchen und die zum Führen einer Zentralbank notwendigen Geheimnisse zu lernen.

Im November 1910 kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück und bestieg einen Zug nach Hoboken, New Jersey. Einige Mitreisende in diesem Zug waren: Piatt Andrew, Staatssekretär im Finanzministerium; Frank Vanderlip, Präsident von Kuhn-Loebs National City Bank of New York; Paul Warburg, Partner bei Kuhn-Loeb & Co.; Henry Davidson, Seniorpartner bei J P Morgan; Benjamin Strong, Präsident von Morgans Bankers' Trust Co.; Charles Norton, Präsident von Morgans First National Bank of New York.

Es ist erwähnenswert, daß sich beim Tod von J P Morgan herausstellte, daß ihm eigentlich nur 19 Prozent von J P Morgan & Co gehörten. Es wird angenommen, daß das Treffen geheim gehalten wurde um die Öffentlichkeit nicht über die Teilnahme von J P Morgan informieren zu müssen, welcher ja für die Panik von 1907 verantwortlich war.

Das Gesetz, das von Bankiers geschrieben worden war, mußte noch vom Kongreß akzeptiert werden, und seine Annahme durch den Kongreß und den Senat wäre nutzlos, wenn der amtierende Präsident dagegen Einspruch zu erheben.

Es war Pech für die geheime Gruppe von J P Morgan, daß ein solcher Präsident gerade im Amt war, nämlich William Howard Taft. Er machte es klar, daß er gegen das Gesetz Einspruch erheben würde, wenn es ihm zur Unterschrift vorgelegt würde. Die Kampagne gegen Taft wurde in drei Schritten unternommen.

Die geheime Gruppe versuchte, seine Nominierung als Kandidat der Republikaner zu verhindern, indem sie Ex-Präsident Teddy Roosevelt unterstützten. Als dies fehlschlug, unterstützten sie den Kandidaten der Demokraten, Woodrow Wilson.

Als sie schließlich feststellten, daß Wilson nicht genug Stimmen bekommen würde um Taft zu schlagen, drängte die Gruppe Teddy Roosevelt, als Unabhängiger gegen Taft und Woodrow Wilson anzutreten. Sie hofften, daß Roosevelts Kandidatur Taft Stimmen wegnehmen würde ohne das Ergebnis für Wilson zu beeinflussen.

Der Trick klappte. Wilson erzielte 45 Prozent der Stimmen und Roosevelt schlug Taft, der an dritter Stelle landete. Mit Woodrow Wilson im Weißen Haus wurde das Zentralbankgesetz auch ordnungsgemäß unterzeichnet. Der sogenannte “Aldrich Plan” wurde nicht vom Parlament verabschiedet.

Die Idee, daß die Bankiers die Zentralbank kontrollieren könnten, fand starken Widerstand in der Demokratischen Partei. Der Plan mußte geändert werden, um privates Eigentum sowie auch öffentliche Kontrolle einzuschließen. Der Präsident würde die Vertreter für das Zentralbankkommittee bestellen. Kontrolle der nationalen Finanzen erfolgt daher nicht direkt durch die Zentralbank sondern durch Beeinflussung des Zentralbankvorsitzenden (derzeit Ben Bernanke,) und der öffentlich bestellten Vertreter.
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Gruß
Der Honigmann
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1 Kommentar:

  1. @ Katrin:

    ...bei den Berichten, die keine Adresse beinhalten, benötige ich sie auch nicht und das hat mit Copyright nicht zu tun - z.T. habe ich die Infos schon seit längerem und anschl. einzeln zusammen gestellt. Ich verfüge über ein sehr großes Archiv.

    Die die dem Copyright unterliegen sind Quell-Adressen beigefügt.
    Gruß
    Der Honigmann
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